Als Pastor Gerd Karez einige Männer aus verschiedenen Alterstufen und mit den unterschiedlichsten Beziehungen sowie Kontakten zu unserer Gemeinde zu einem ersten Treffen am 14. November 1983 einlud, hat er sich wohl kaum vorgestellt, dass dieser „Männerkreis“ neben dem Posaunenchor zu der am längsten bestehenden aktiven Gemeinschaft in unserer Gemeinde werden könnte.
Die feste und dauerhafte Beziehung und Anbindung unseres Kreises an die Kirchengemeinde wurde und wird nicht zuletzt auch dadurch deutlich und gestärkt, dass sich immer wieder Mitglieder des „Männerkreises“ bereit gefunden haben, Verantwortung für die gesamte Gemeinde zu übernehmen und im Kirchengemeinderat mit zu arbeiten.
Trotz gelegentlich aufkommender Irritationen stehen wir dazu, ein wenig anachronistisch zu sein; Gleichberechtigung, Quotenfrauen und Bischöfin werden geschätzt und gewürdigt. Gleichwohl meinen wir, uns untereinander offener über Privates und Persönliches austauschen zu können als in einer gemischten Gesprächsgruppe.
Gerade das auf einander Acht geben und Offensein für persönliche Befindlichkeiten ist eines unserer Anliegen.
Darüber hinaus wurde und wird tiefgehend, vertrauensvoll und aufmerksam über eine Vielzahl kirchlicher, religiöser und sonstiger Themen und Fragen diskutiert und auch immer wieder die gesamte Gemeinde sowie Interessierte zu den Gesprächsabenden eingeladen.
Da wir alle theologische Laien sind, haben wir zu einigen Fragestellungen, die besondere Kenntnisse und Erfahrungen erfordern gern unsere Pastoren gebeten, mit uns gemeinsam diese Abende vorzubereiten und zu gestalten.
Aus dem breiten Spektrum der diskutierten Themen seien nur einige erwähnt.
Wir haben uns mit der Herkunft und dem Sinn liturgischer Formen beschäftigt. Hieraus entwickelten sich Fragen zu „Ritualen“ in unserem eigenen täglichen Verhalten.
Welche persönlichen Erfahrungen und Einstellungen haben wir zum täglichen Gebet?
Die Rolle der Kirchen im Dritten Reich, das Abendmahl, die Rechtfertigungslehre, „Was können wir noch glauben?“, was hat uns das Alte Testament heute noch zu sagen beschäftigten uns ebenso wie aktuell: die Militärseelsorge.
Aber auch mit Fragen der Tagespolitik haben wir uns beschäftigt und mehrfach zu den Problemen des erstarkenden Rechtsradikalismus die örtlich zuständigen Politiker zu uns eingeladen.
So bunt gemischt wie der „Männerkreis“ ist, wird gern untereinander gestritten und mit „scharfem Stachel diskutiert“. Wenn man aber genau hinsieht und hinhört, erkennt man die Philosophie der Freiheit, welche ja bekanntlich immer die Freiheit des Andersdenkenden ist.
So wird jeder mit seiner Meinung respektiert.
Der „Männerkreis“ bleibt aber nicht nur unter sich sondern beteiligt sich auch regelmäßig am Gemeindeleben. Wir halten Gottesdienste, bereiten die Andachten zum 9. November mit vor und unterstützen den Gemeindebasar.
Auch im Stadtteil war der „Männerkreis“ sichtbar präsent.
So gab es Straßenaktionen gegen Ausländerfeindlichkeit und diverse Betreuungen von Asylbewerbern und deren Kinder.
Bei einer derartigen Fülle intellektueller Betätigungen bedarf es eines angemessenen körperlichen Ausgleichs. Diesen suchen und finden wir sowohl beim vergnüglichen und engagierten „christlichen Kegeln“, zu dem wir gerne Männer aus befreundeten Gemeinden einladen als auch bei dem jährlichen Wochenendausflug in die Heide.
Der Männerkreis bietet Gemeinschaft und Gespräch. So treffen wir uns weiterhin regelmäßig und freuen uns über jeden, der zu uns stößt.
Wer sich unserem Kreis anschließen möchte oder zusätzliche Informationen wünscht kann sich an Hans-Joachim Holst (Tel.: 040/4604768) wenden.
Wir treffen uns einmal im Monat mittwochs (Termine siehe Gemeindebrief) um 19.00 Uhr im Gruppenleiterraum im neuen Gemeindehaus in der Martinistraße 31, 20251 Hamburg.